Fischer, wie tief ist das WasserFischer, wie tief ist das Wasser: Ein Küsten-Krimi
von
Sandra Lüpkes

Titel, Aufmachung und Thema - das hat mich angesprochen, das fand ich lesensert, darauf war ich gespannt. Und dann - Peng! Der Prolog: Super! Sehr gut gemacht, ergreift, lockt, eröffnet viele Fragen, macht Spaß beim Lesen - abgesehen von einigen unnötigen Adjektiven ...

Doch dann wird es prompt gruselig: Vorstellung der Hauptfigur: Die Person ist langweilig, Zitat der Ich-Erzählerin: "Es gibt Bessere als mich."

Es beginnt eine Geschichte, die von der Ich-Erzählerin erzählt wird und aus der Er-Perspektive die Gedanken einiger anderer Personen verrät. Warum die Autorin diesen Kunstgriff ausgewählt hat, ist mir schleierhaft.

Tja und dann kommt die Wortwahl ... die vielen Adjekltive und einige Satzkreationen, bei denen ich das Buch beinahe in die Ecke gefeuert hätte. Zitat: "Ich warf ein paar Sätze wie Salz und Pfeffer in die Runde."

Eigentlich hätte da ein ganz toller Krimi draus werden können, ja, es hätte sogar ein ganz toller hard-boiled Krimi sein können ... Eine junge Frau wird in einer Stiftung angestellt, in der Kinder mit Drogen schlau gemacht werden sollen. Logisch, dass das auch mal schief gehen kann ...

Psychologisch ist die Geschichte ziemlich einfach und durchschaubar aufgebaut. Ich bin vielleicht zu sehr hard-boiled Fan, als dass mir solche Geschichten gefallen könnten - vielleicht lieg es daran - aber ich befürchte, es ist doch etwas anderes. Der Roman wirkt auf mich so, als hätte ihn die Autorin nicht so richtig ernst genommen, als wärs eben nur ihr Hobby ...

Selbst, als es dann doch etwas spannend wird, als es um Leben und Tod der Kinder und der Hauptfigur geht, selbst da ist die Geschichte zu unpräzise, die Hauptfigur handelt zufällig, nichts scheint Hand und Fuß zu haben, alles purzelte seinem Ende entgegen ...

Fischer, wie tief ist das Wasser - Sandra Lüpkes - rororo 2003

Gelesen 2005 von Cuba Collinson
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