Der Mörder in mirDer Mörder in mir
von
Jim Thompson

Der Anfang trieft nur so vor Gutmenschlichkeit. Was für ein guter Kerl!
Deputy Lou Ford ist freundlich, aber bestimmt und wird mit viel Einfühlungs-vermögen mit den Ganoven aus seiner Kleinstadt fertig.

Das besondere ist die Ich-Perspektive und das Wissen, dass Lou schon im nächsten Augenblick jemanden umbringen könnte.

Tja, und wer klärt den Mord auf, den Lou begangen hat? Lou natürlich. Wer sonst.

Jedenfalls scheint es so. Dann kommt ihm doch jemand auf die Spur und er muss noch einmal töten und dann wird es brenzlig ...

Ein genialer Krimi mit vielen überraschenden und doch glaub-würdigen Wendungen. Und einem durchaus sympathischen Anti-Helden, der den Leser in ein Wechselbad aus Zuneigung und Ablehnung stößt.
Wenn der Held ein Ich-Erzähler ist, dann muss er damit durchkommen, trotz all der Schandtaten, die er begeht ...

Sprachlich gibt es nichts auszusetzen, philosophiert wird auch ab und zu und der Spannungsbogen ist meisterlich gebaut - in einem auf und ab, gerade so, wie es zum Lesen in einem Zug gerade richtig ist.

Die Story hat mir so gut gefallen, dass ich mir gleich den nächsten Thompson-Krimi besorgt habe!

Der Mörder in mir - Jim Thompson - Ullstein Verlag 1982

Gelesen 2005 von Cuba Collinson
Rezesionen Fenster schließen