Mörder ohne GesichtMörder ohne Gesicht: Kurt Wallanders 1. Fall
von
Henning Mankell

Jetzt weiß ich, dass Kurt Wallander seine Unterhosen selten wechselt; ständigt Opern hört; dringend eine neue Steroanlage benötigt, aber nicht genug Geld verdient; im Alkoholrausch Schlangenlinien auf der Dorfstraße fährt; angetrunken die Staatsanwältin begrabscht; seine Fälle aus dem Bauch heraus löst; zu dick ist und sich ungesund ernährt; sein seniler Vater nachts draußen im Schlafanzug herumirrt; seine Frau mit einem anderen abgehauen ist; seine Tochter Selbstmord machen wollte und und und ...

Warum der Krimi "Mörder ohne Gesicht" heißt und nicht "Die falsche Spur", das weiß ich nicht und mehr als: wie die Mörder ihre Opfer umgebracht und Wallander ein halbes Jahr später den Mördern doch noch auf die Spur gekommen ist - auch nicht.

Ein Krimi ist das m.E. nicht. Es ist ein Roman über den Menschen Kurt Wallander, der halt Polizist geworden ist und nicht Maler.
Ja, man erfährt eine Menge durchaus sympathischer Dinge über ihn und die Menschen, mit denen er zu tun hat.

Das Buch lässt sich locker herunter lesen und ist in einer ansprechenden Sprache geschrieben - wenn man über ein paar Ausdrucksschnitzer hinweg sieht.
Es zeigt die schwedischen Verhältnisse in den 90zigern und enthält einige diskussionswürdige sozialkritische Aussagen ...

Aber Spannung? Nee, Fehlanzeige. Wer hard-boiled Krimis liebt (wie ich), der ist bei Mankell anscheinend falsch aufgehoben!

Mörder ohne Gesicht - Henning Mankell - dtv 1999 - Originalausgabe: 1991

Gelesen 2005 von Cuba Collinson
Rezesionen Fenster schließen